„Gemma nur gemma“
Die längste Schank der Welt! So wird die Genussmeile im Wienerwald überall beschrieben. Nur was stellt man sich darunter vor? Eine lange Schnank mit einem Zapfhahn nach dem anderen…..Völlig unvoreingenommen machte ich mich auf die Reise nach Bad Vöslau. Vom Nordburgenland ist das nur eine Autostunde entfernt.
Angekommen im Hotel College Garden gibt’s einen blitzschnellen Check-In.
Ich wollte ja keine Zeit verlieren, denn es machten immerhin 80 Winzerbetriebe auf der Schank mit Wein, Sturm und Most sowie hausgemachte Schmankerl ihre Aufwartung.
Nach der ersten Station wars klar, keine endloslange Schank, sondern ein gemütliches wandern erwarteten mich.
Dank der guten Beschilderung war mir nach kurzer Zeit klar, wo ich da eigentlich genau wandere. Nämlich auf dem
1. Wiener Wasserleitungswanderwegs
Die von Bad Vöslau bis Mödling führenden Strecke ist ein romantischer, idyllischer Spaziergang durch die malerischen Weingärten des Wienerwaldes. Das anfangs ruhige wandern, war regelrechter Balsam für die Seele. Ein Highlight des Weges selbst die die Unterquerung des Aquädukts Baden. Dieses Bauwerk wurde den römischen Wasserleitungsbrücken nachempfunden. Kulinarische Glanzpunkte hab ich natürlich auch entdeckt.
Da gibt’s einen Schnaps, der nennt sich Abfindungsbrand.
Logisch, was anderes gibt’s net, also da musst du dich damit abfinden. FALSCH! Der Abfindungsbrand der Familie Schöny erklärt sich wie folgt:
Auch noch Neu, aber gut: Rosecco. Ja, jeder kennt Prosecco, also ich hab mich nicht vertippselt. Prosecco ist eine eigene Rebsorte. Secco hingegen ist in der Regel ein Perlwein (kein Sekt!) und muss aus Weintrauben gemacht sein. In diesem Fall aus roten Trauben.
Der (Ro)Secco unterscheidet sich vom Sekt durch weniger CO2-Druck. Er darf maximal 3,5 bar Druck in der Flasche entwickeln, ist er darüber, gilt er als Sekt. Dazu gabs leckere Feta-Oliven-Blätterteigtaschen. Einfach ein Genuss.
Nachdem ich den Shuttle-Bus kurz zuvor verpasst habe, muss ein City-Taxi her. Denn die nächsten Stationen können nur so rechtzeitig erreicht werden.
Und siehe da, schluss wars mit Ruhe und Idylle. Ab hier wurde ich auch ständig musikalisch begleitet. Von Jazz bis Humptata, alles war vertreten. Ganz ausgefallen fand ich auch die Gelegenheit inmitten der Weingärten zu sitzen, essen und zu trinken.
So vielfältig wie das Weinangebot, war auch die Kulinarik vertreten. Natürlich konnte man nicht alles kosten, aber sehr sehr viel. Denn durch die gute Luft, dem tollen Wein und Sturm war der Hunger andauernd präsent.
Also die 80 Winzer hab ich keines falls geschafft. Aber den Abschluss machte ich beim retour wandern in einem richtigen
Party-Stand der Genussmeile. Neben „Komm hol das Lasso raus“ und „Fiesta Mexicana“ wurde noch lange ausgelassen gefeiert.
Natürlich hab ich mit so einem Abschluss auch nicht gerechnet.
Die Herzlichkeit der Winzer und auch der Besucher war überwältigend. Daher war es ein klax, noch gemeinsam zu feiern und somit den Abend der Genussmeile noch gebührend zu feiern.
Eins ist klar, nächstes Jahr wird die Genussmeile auf jeden Fall wieder besucht. Erstens ist sie ein Katzensprung entfernt, 2. Ein sensationelles kulinarisches Festival und 3. Die restlichen Winzer muss ich ja noch kennenlernen.